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Lebensbaum

 

Der kabbalistische Lebensbaum

   Es war eine der mir hilfreichesten Endeckungen auf meiner spirituellen Suche, daß der kabbalistische Lebensbaum eine Struktur darstellt, die in allen Dingen enthalten ist - vom Staubsauger über einen Einzeller und den Menschen bis hin zur Evolution des Weltalls. Daraus ergeben sich viele neue Möglichkeiten:

   1. man kann durch diesen "allgemeinen "Bauplan" eine ganz neue Art von Orientierung erhalten;

   2. man kann Erkenntnisse, die man in einem Bereich erlangt hat, in jeden anderen Bereich übertragen, weil man mit jeder Erkenntnis auch einen Teil des Lebensbaumes besser versteht - und somit auch die Welt, da sich in jedem Ding der Lebensbaum wiederfindet;

   3. durch diese Struktur wächst das Wissen aus verschiedenen Bereichen zusammen und gewinnt an Tiefe und aus Einzelwissen kann allmählich Weisheit werden;

   4. da sich diese Lebensbaumstruktur auch in dem spirituellen Bereich findet, ist der Lebensbaum eine sehr hilfreiche Landkarte für die eigene spirituelle Suche - der Lebensbaum stellt ja auch traditionell den Weg von der Erde zu Gott, also den Weltenbaum dar.

   Der Lebensbaum besteht aus 11 Kugeln, den Sephiroth, die bestimmte Zustände darstellen, aus 22 Pfaden, die die Sephiroth miteinander verbinden, und aus vier grundlegenden Übergängen zwischen den Sephiroth. Um sich zunächst einmal in das System einzufinden, sind vor allem die elf Sephiroth und die vier Übergänge wichtig - die Pfade werden in der Regel erst bei den Detail-betrachtungen benötigt. Den einzelnen Sephirah werden traditionell bestimmte Farben zugeordnet, die im Folgenden dargestellt sind.

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Die Namen, die Zahlen (Daath ist ohne Zahl), die Farben und der Charakter der Sephiroth sind:

1. Kether - weiß - Einheit

2. Chokmah - grau - Ausdehnung

3. Binah - schwarz - Verbindung

-. Daath - regenbogenfarben (hier aus technischen Gründen violett) - Kontinuum

4. Chesed - blau - Synthese

5. Geburah - rot - Analyse

6. Tiphareth - gelb - Kreativität

7. Netzach - grün - Impuls

8. Hod - orange - Struktur

9. Yesod - violet - Assoziation

10. Malkuth - braun - Form

 

   Die Voraussetzung für die Möglichkeit, ein Objekt durch den Lebensbaum zu strukturieren, ist eine ausreichende Komplexität (ein einzelnes Wasserstoffatom ist z.B. ungeeignet) und vor allem die "Vollständigkeit" des Objektes, d.h. das Objekt muß eine Einheit bilden. So läßt sich z.B. ein Arm nicht durch den Lebensbaum strukturieren, ein menschlicher Körper hingegen schon. Objekte, die zu wenig Struktur aufweisen oder Teil von einer größeren Einheit sind, haben keinen eigenen Lebensbaum, sondern erscheinen als Bestandteil eines größeren Lebensbaumes.

   Vor 25 Jahren habe ich mein erstes Buch über diese Analogielogik, die durch den Lebensbaum systematisch genutzt werden kann, geschrieben. Dieses Buch, das zur Zeit nur antiquarisch erhältlich ist, wird wahrscheinlich noch 2007 neu aufgelegt werden. In den letzten vier Jahren habe ich ein umfangreiches Buch über den Lebensbaum geschrieben, das ca. 1.500 Seiten umfaßt und Ende 2007 oder Anfang 2008 unter dem Titel "Blüten des Lebensbaumes" erscheinen soll.

   Die folgenden einfachen Darstellungen von einigen Lebensbäumen aus verschiedenen Bereichen sind Auszüge aus "Blüten des Lebensbaumes".

 




1. Vektormathematik


Ein Vektor ist ein mathematisch-physikalischer Begriff. Er ist darüber definiert, daß er eine Größe und eine Richtung hat. Er wird als Pfeil dargestellt, dessen Spitze seine Richtung und dessen Länge seine Größe angibt. Nun kann man sich natürlich fragen, wozu man so etwas braucht.

Im allgemeinen denkt man in Entfernungen und in Zeitabständen, man betrachtet also Zeit und Raum als etwas getrenntes. Von daher denkt man nicht in Vektoren, sondern in Abständen - sowohl räumlich als auch zeitlich.

Wenn man sich einmal physikalische Größen insbesondere bei der Beschreibung von Vorgängen anschaut, so fällt auf, daß isolierte Angaben von Entfernungen oder Zeitabständen jedoch selten vorkommen. Der Regelfall ist die Verbindung von einer räumlichen Angabe (s) und einer zeitlichen Angabe (t) z.B. als Geschwindigkeit (s/t) oder Beschleunigung (s/t2). Dies liegt daran, daß alle beobachtbaren und durch die Physik beschreibbaren Vorgänge Veränderungen sind, also Bewegungen, d.h. räumliche Veränderungen innerhalb einer bestimmten Zeit.

Wenn man das Verhaltens irgendeines Objektes beschreiben will, so findet man fast immer eine Geschwindigkeit in eine bestimmte Richtung als wesentliches Merkmal. Diese Bewegung ist das eigentlich Konstante. Solange kein anderes Objekt auf dies betrachtete Objekt einwirkt, wird es seine Bewegung unverändert fortsetzen.

Auch wenn man physikalische Konstanten betrachtet, gelangt man nur selten zu räumlichen oder zeitlichen Abständen, sondern zu Geschwindigkeiten - die wesentlichste dieser Größen ist die Lichtgeschwindigkeit ("c"). Sie ist auch die zentrale Größe der Relativitätstheorie. Wenn ein Gegenstand sich mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit (v) bewegt, vergeht für ihn ganz "normal" viel Zeit. Wenn er sich nun allerdings deutlich beschleunigt auf einige Tausend km/h, dann vergeht für ihn im Verhältnis zu seinen ruhenden Zeitgenossen schon etwas weniger Zeit. Nähert er sich mit seiner Geschwindigkeit aber allmählich der Lichtgeschwindigkeit, rast seinen ruhenden Zeitgenossen im Vergleich zu ihm die Zeit davon. Würde er schließlich die Lichtgeschwindigkeit erreichen, so würde für ihn die Zeit stillstehen. Da er dafür aber unendlich viel Energie benötigen würde, ist es ihm (und auch keinem einzigen einzelnen Elementarteilchen) möglich, diese Geschwindigkeit zu erreichen - sie bleibt den Energiequanten wie z.B. dem Photon, also dem Licht, vorbehalten.

Es gibt im All also keine räumliche Grenze und auch keine zeitliche Grenze, wenn man einmal von dem Urknall absieht, zu dem sowohl der Raum als auch die Zeit entstanden sind - aber dies ist heute ohne praktische Bedeutung, da wir uns in der Zeit nur "vorwärts" bewegen können. Es gibt aber eine kombinierte Raum-Zeit-Grenze, die nicht überschritten werden kann - die Lichtgeschwindigkeit.

Es ist inzwischen ja weitgehend bekannt, daß sich alle Dinge sowohl als Teilchen, also Materie, als auch als Welle, also als Schwingung auffassen lassen. Am bekanntesten ist dies sicher für das Licht, das sowohl ein Photon als auch eine elektromagnetische Welle ist. Das Photon ergibt sich sozusagen aus der Welle, wenn man die Zeit anhält, also seine Bewegung im Raum einmal fortläßt. Dann wird die elektrische Welle zu einer Kreisbewegung und die magnetische Welle ebenfalls zu einer Kreisbewegung. Beide Kreise haben denselben Mittelpunkt und dieselbe Größe und stehen im rechten Winkel senkrecht zueinander. Wenn man die Bewegungsrichtung als Linie durch ihren gemeinsamen Mittelpunkt einzeichnet, wird deutlich, daß die Summe des Abstandes der beiden Kurven von dieser Linie immer gleich ist, d.h. daß die Gesamtenergie des Photons konstant ist, aber ihre Verteilung zwischen der elektrischen und auf der magnetischen Energie hin- und herschwingt.

Nun läßt sich nicht nur das Licht, sondern auch alle Elementarteilchen und somit auch alle Atome und folglich auch jeder Gegenstand (da sich alle Gegenstände aus Atomen zusammensetzten) aus Schwingungen betrachten. Wenn ein Gegenstand sehr viel Energie hat, also innerhalb eines großen Abstandes (Amplitude) schwingt, erscheint er als heiß, wenn er sehr wenig Energie hat, also nur eine sehr kleine Schwingungsbreite hat, erscheint er als kalt.

Eine Schwingung ist vor allem eine Hin- und Herbewegung, die mit einer bestimmten Geschwindigkeit verläuft. Als Obergrenze für diese Geschwindigkeiten ist bereits "c", die Lichtgeschwindigkeit bekannt. Wenn man nun versucht, einen Gegenstand immer weiter abzukühlen, also seine Geschwindigkeit und seine Schwingungsbreite immer weiter zu verringern, stellt man fest, daß es einen absoluten Nullpunkt bei ca -273°C gibt. Diesen Nullpunkt kann kein Gegenstand erreichen, da dann sowohl seine Schwingungsbreite als auch die Geschwindigkeit seiner Schwingung "0" werden würde, er also aufhören würde zu existieren. Dies wird von den Erhaltungssätzen verhindert: nichts kann einfach verschwinden - die Dinge können sich lediglich verwandeln.

Somit sind also die Vorgänge in unserer Welt nicht durch einzelne räumliche oder zeitliche Angaben begrenzt, sondern durch kombinierte raum-zeitliche Angaben, also Geschwindigkeit: die obere Grenze, die von Materie nicht erreicht werden kann, ist die Lichtgeschwindigkeit, und die untere Grenze, die nicht erreicht werden kann, ist der absolute Nullpunkt von -273°C.

Bei geringen Geschwindigkeiten unter ein paar Tausend km/h kann man so tun, als ob Raum und Zeit zwei getrennte Größe wären; bei höheren Geschwindigkeiten ist es allerdings notwendig, die Relativitätstheorie zu beachten und von der Verbindung von Raum und Zeit, von der sogenannten Raumzeit auszugehen, in der sich die Dinge eben anders verhalten, als in unserem "Alltag der niedrigen Geschwindigkeiten".

Die Lichtgeschwingikeit (c) tritt noch an ein paar wichtigen Stellen auf, die Grenzen und Möglichkeiten markiert. Die wichtigste davon ist sicherlich die Verwandlung von Materie in Energie und zurück, für die die Lichtgeschwindigkeit der allein verantwortliche Faktor ist: "E=m.c2".

Eine weitere c-Grenze ist die Ausdehnung des Weltalls mit Lichtgeschwindigkeit. Das Weltall ist endlich, aber grenzenlos, d.h. es hat ein bestimmtes Volumen, aber es kommt nirgendwo eine "Mauer", an der es zu Ende ist - ähnlich einer Kugeloberfläche, die auch eine bestimmte Anzahl von cm2 Fläche hat, aber nirgendwo eine Begrenzung aufweist. Das Weltall hat also stets einen fest definierten "Durchmesser", was bedeutet, daß man, wenn man nach oben fliegt, irgendwann von unten zurückkommt, wenn man nach rechts fliegt, irgandwann von links zurückkommt, und wenn man nach vorne fliegt, irgendwann von hinten zurückkommt. Praktisch ist dies jedoch nicht möglich, da man dafür mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen müßte. Auch der Trick mit einem utopisch guten Fernrohr würde nicht funktionieren, um (nach vorne blickend) seinen eigenen Hinterkopf zu sehen, da auch das Licht nur mit Lichtgeschwindigkeit fliegt und somit die Ausdehnung des Weltalls nicht einholen oder gar überholen könnte.

Auch das erste erkennbare Ereignis in unserer Welt ist eine Geschwindigkeit: der Urknallimpuls. Ein Impuls ist eine Masse, also ein Gegenstand, der sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegt. Die Masse des Urknallimpulses ist die Gesamtmasse des Weltalls und seine Geschwindigkeit ist die Lichtgeschwindigkeit. Alle übrigen Ereignisse, angefangen bei der Entstehung der Gravitation als Reaktion auf den Urknallimpuls, sind Folgen, die sich aus diesem ersten Ereignis ergeben.

Auf dem Lebensbaum findet sich auch eine Art Vektor: der "Blitzstrahl der Schöpfung" - er hat eine Größe (von Kether bis Malkuth) und eine Richtung (von Kether bis Malkuth) und er ist die symbolische Darstellung des Urknallimpulses. Als Gegenreaktion auf seine expandierende Geradlinigkeit erscheint die zusammenziehende, alles umringelnde "Schlange der Weisheit" - die symbolische Darstellung der Gesamtgravitation. Sowohl der "Blitzstrahl der Schöpfung" als auch die "Schlange der Weisheit" sind Bewegungen in eine Richtung, also Geschwindigkeiten und somit Vektoren.

Auch den weisen alten Chinesen waren diese Zusammenhänge auf symbolischer Ebene bekannt, weshalb ihr berühmtestes Buch auch das "Buch der Wandlungen", das I Ging ist, das keinerlei feste Zustände, sondern die Arten der Veränderung, also der ständigen Bewegungen beschreibt, die sich in dieser Welt beobachten lassen.

In unserer Welt ist also nicht die Länge oder die Dauer eine ursprüngliche, grundlegende Einheit, sondern die Geschwindigkeit und somit der Vektor.



Die Vektormathematik beschreibt die Bewegung eines Vektors in Raum und Zeit. Dies bedeutet, daß zunächst einmal in einem "Vektor-Lebensbaum" dieser Raum und diese Zeit auftauchen müssen. Da sie die grundlegende Voraussetzung sind, müssen sie den oberen Sephiroth entsprechen. Um innerhalb einer solchen Raumzeit etwas messen zu können, braucht man ein Koordinatensystem. Es gibt verschiedene solcher Systeme, aber der Einfachheit halber kann man einmal von dem karthesianischen Koordinatensystem, das aus einem Ursprungs-Nullpunkt, von diesem Nullpunkt ausgehenden Achsen sowie den das Verhältnis zwischen diesen Achsen festlegenden Winkeln besteht. Bei einem räumlichen Koordinatensystem sind dies in der Regel drei Achsen, deren Verhältnis zueinander durch rechte Winkel definiert ist. Der Nullpunkt ist offensichtlich Kether, die sich von dort aus ausdehnenden Achsen haben eindeutig Chokmah-Charakter und die Winkel zwischen ihnen sind offenbar aufgrund ihres zusammenhaltenden und koordinierenden Charakters eine Binah-Analogie.


 

                                              Nullpunkt

                                     Winkel             Achsen

...

...                     ...

...

...                     ...

...


...



Dabei zeigt sich unter anderem noch einmal der Charakter des 90°-Winkels, der sowohl trennenden als auch aufbauenden Charakter hat, denn nur der 90°-Winkel zwischen den einzelnen Achsen trennt die Qualitaten auf den Achsen vollständig in Höhen, Breiten und Tiefen - alle anderen Winkel würden auf den Achsen ein Gemisch dieser Größen ergeben.

Der Vektor selber ist offenbar die zentrale Einheit, die sozusagen in der Mitte auf dem Objektträger des "Lebensbaum-Mikroskopes" liegt - und folglich Tiphareth entspricht.



Nullpunkt

Winkel Achsen

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Vektor

... ...

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In der Vektormathematik gibt es eine Größe, die sich aus dem Koordinatensystem ergibt und die die Möglichkeiten innerhalb eines solchen Koordinatensystems ausdrückt: den Basisvektor. Er weist in alle in diesem Koordinatensystem möglichen Richtungen und hat als Größe in jeder dieser Richtungen "1" (z.B. "1m"). Dabei wird die gesamte senkrechte Achse als eine eine Richtung aufgefaßt, die über dem Nullpunkt positive und unter dem Nullpunkt negative Zahlen hat. Innerhalb eines normalen dreidimensionalen Koordinatensystems hätte dieser Basisvektor also senkrecht (oben/unten) die Größe "1", waagerecht (links/rechts) die Größe "1" und "geradeaus" (vorne/hinten) die Größe "1". Dieser Basisvektor entspricht als Ausdruck der gesamten Möglichkeiten, als "Samenkorn" offensichtlich Daath.

Innerhalb eines Lebensbaumes der Religionen würde man in Daath z.B. die Zehn Gebote finden, die Moses von dem Berg auf dem Sinai mit herabbrachte oder eines der Heiligen Bücher einer anderen Religion. Innerhalb des Lebensbaumes eines Staates würde sich hier entsprechend die Verfassung finden. Daath gibt also (unter anderem in mathematischer, religiöser und juristischer Hinsicht) den Rahmen des im weiteren prinzipiel Möglichen an.



Nullpunkt

Winkel       Achsen

Basisvektor

...             ...

Vektor

...            ...

...


...



Nun braucht man nicht für jedes Vorhaben den gesamten Raum eines Koordinatensystemes. Wenn man innerhalb eines dreidimensionalen Koordinatensystemes für eine Rechnung nur zwei Dimensionen benötigt, da es sich um eine Flächenberechnung handelt, verwendet man in diesem Koordinatensystem nur zwei seiner Achsen. Eine solche Fläche nennt man einen Vektorraum. Innerhalb eines solchen Vektorraumes werden bisweilen noch kleinere Einheiten abgegrenzt, die in diesem Fall also nur eine Dimension hätte, auf der eine Länge berechnet werden könnte. Dies nennt man dann einen Vektorunterraum. Diese beiden, Vektorraum und Vektorunterraum, stellen sozusagen den Aufenthaltsraum des betrachteten Vektors dar, seine "Heimat" und seine "vorübergehende Aufenthaltsbegrenzung". Der Vektorraum ist folglich eine Chesed-Entsprechung und der Vektorunterraum eine Geburah-Entsprechung.






Nullpunkt

Winkel                   Achsen

Basisvektor

Vektorunterraum        Vektorraum

Vektor

...                     ...

...


...




Oberhalb des Vektors befindet sich also das "Außenleben" des Vektors, das seine möglichen Bewegungen beschreibt. Unterhalb von Tiphareth, dem der Vektor entspricht, findet sich folglich das Innenleben des Vektors, also die Komponenten, aus denen er besteht.

Die Netzach-Entsprechung des Gefühls zeigt deutlich, daß Netzach eine Richtung ist, da Gefühle zwar eine Richtung, aber kein Maß haben. Der Verstand als Hod-Entsprechung hat zwar ein klares Maß, aber keine Vorlieben und somit keine Richtungen. Daraus ergibt sich ohne viel Mühe, das Netzach die Richtung des Vektors ist und Hod die Größe des Vektors beschreibt.



Nullpunkt

Winkel                                Achsen

Basisvektor

Vektorunterraum                      Vektorraum

Vektor

Größe des Vektors       Richtung des Vektors

...


...



Yesod ist nun bekanntlich die Darstellung der Vielfalt der wirkenden Kräfte. Daher findet sich hier die Darstellung der Einzelkomponenten eines Vektors. Angenommen, es handelt sich um einen Vektor innerhalb einer Fläche, der vom Nullpunkt aus 2cm im 45°-Winkel nach rechts oben weist. Dann würde sich dieser Vektor aus einer senkrechten und aus einer waagerechten Komponente zusammensetzten, die sich ergeben, wenn man von der Spitze des Vektors eine waagerechte Linie zur senkrechten Achse und eine senkrechte Linie zur waagerechten Achse zieht. Daraus ergibt sich dann, daß dieser Vektor aus einer senkrechten Komponente mit der Größe 1,41 cm (Wurzel aus 2) und aus einer waagerechten Komponente mit der Größe 1,41cm besteht. Yesod wäre für diesen Vektor die "Liste": waagerecht 1,41cm, senkrecht 1,41cm. Eine Bewegung vom Nullpunkt aus von 1,41cm nach oben und eine anschließende Bewegung von 1,41cm nach rechts führt genau an den Punkt, an dem sich die Spitze des Vektors befindet, der vom Nullpunkt aus im 45°-Winkel 2cm nach rechts oben verläuft.



Nullpunkt

Winkel                                Achsen

Basisvektor

Vektorunterraum                     Vektorraum

Vektor

Größe des Vektors     Richtung des Vektors

Vektorbestandteile


...




Die letzte verbliebene Sephirah Malkuth entspricht nun analog der Darstellung Malkuths durch die vier Elemente oder durch das neunteilige chinesische Ba-Gua der Darstellung des Vektors als Matrix. Man kann eine Matrix als ein vorgefertigtes Formular auffassen, in dem alle in einem Koordinatensystem möglichen Komponenten aufgeführt werden und in das man dann nur noch die entsprechende Größe eintragen muß. Die Matrix eines dreidimensionalen Koordinatensystems bestände also aus einem "Formular" mit drei Zeilen:


1. senkrechte Komponente:

2. waagerechte Komponente:

3. vorne/hinten Komponente:


In dem Fall des eben betracheten 2cm langen Vektors sähe die ausgefüllte Matrix also folgendermaßen aus:



1. senkrechte Komponente:          1,41cm

2. waagerechte Komponente:     1,41cm

3. vorne/hinten Komponente:      0,00cm


Nun läßt sich die Matix für Malkuth in den Lebensbaum der Vektormathematik eintragen:



Nullpunkt

Winkel                             Achsen

Basisvektor

Vektorunterraum                 Vektorraum

Vektor

Größe des Vektors   Richtung des Vektors

Vektorbestandteile


Matrix



Damit wären alle Sephiroth des Vektor-Lebensbaumes definiert. Nun stellen aber die Sephiroth das eher statische Gerüst eines Lebensbaumes und die Pfade die Bewegungen auf einem Lebensbaum dar. Daher sollten man auch einmal die Pfade auf diesem Lebensbaum betrachten.

Die Pfade innerhalb des Koordinatensystems haben nur Bedeutung für die theoretischeren Aspekte der Mathematik, die sich mit der inneren Logik eines Systemes befassen. Der Bereich zwischen dem Basisvektor und dem Vektor selber ist der Bereich der Rechenregeln, nach denen sich Vektoren innerhalb eines Vektorraumes oder Vektorunterraumes bewegen und daher der Bereich der meisten physikalischen Berechnungen. Unterhalb des Vektors (Tiphareth) finden sich Vektor-interne Rechenregeln, die sich vor allem mit den verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten eines Vektors befassen.

Die interessantesten Rechenregeln befinden sich sicherlich auf den drei Pfaden von Tiphareth (Vektor) nach Kether/Chokmah/Binah (Koordinatensystem), da diese drei Pfade durch die Relativitätstheorie beschrieben werden, die sich ja vor allem mit dem Verhalten von Objekten bei verschiedenen Geschwindigkeiten (Tiphareth) innerhalb der Raumzeit (Kether/Chokmah/Binah) befaßt. In Daath findet sich dabei die "magische Grenze" der Lichtgeschwindigkeit "c", die zugleich auch der Umwandlungsfaktor vom Materie in Energie ist.

Der absolute Nullpunkt findet sich in diesem Lebensbaum sozusagen als die "Unterkante" von Malkuth, die ebenfalls nicht erreicht werden kann


 

Nullpunkt des Kordinatensystems

Winkel                       Achsen

"c"


(Relativitätstheorie)


...                                ...

Vektor

...                            ...

...


...

-273°C


Es findet sich hier in Kether/Chokmah/Binah das Raum-Zeit-Kontinuum (Raumzeit), in Tiphareth eine einzelne Bewegung, also eine Geschwindigkeit, und in Daath die Obergrenze dieser Bewegungen ("c") und in Malkuth die Untergrenze dieser bewegungen (-273°C)


Zunächst ist der wesentlichste Effekt dieser Betrachtung der Nachweis, daß sich auch solch abstrakte und theoretische Gebilde wie die Vektormathematik durch den Lebensbaum strukturieren lassen - was den Überblick in den entsprechenden Mathematik-Vorlesungen ganz beträchtlich erhöhen kann! Weiterhin ist dieser Lebensbaum eine große Hilfe, das Prinzip "Alles ist Bewegung und Veränderung" übersichtlich darzustellen und nebenbei einige eher abstrakt und ungewohnt wirkende physikalische Erkenntnisse etwas anschaulicher zu machen. Zudem wird dieser Lebensbaum, insbesondere die Funktion der Lichtgeschwindigkeit in ihm, bei späteren Betrachtungen noch sehr nützlich sein.

Schließlich hat noch die Einordnung der Relativitätstheorie auf dem Lebensbaum einen praktischen Nutzen für verschiedene Betrachtungen zu anderen Themen. Insbesondere der Umstand, daß man mit dem Einsatz von immer mehr Energie sich zwar an "c" (Daath) annähern kann, daß aber kein Gegenstand, nicht einmal ein einzelnes Elementarteilchen "c" erreichen kann, ist ein gutes Gleichnis für spirituell Strebende: Man kann immer mehr meditieren, immer länger tanzen und sein Energieniveau dadurch immer mehr erhöhen, aber wenn man nicht bereit ist, seine alte Form (Hohlkugelform der Elementarteilchen) aufzugeben und loszulassen und in den Bereich ohne Abgrenzungen (Daath: reine Energie) zu gehen, werden die eigenen Bemühungen fruchtlos bleiben. Daraus ergibt sich auch, daß das Loslassen der alten Form, der Selbstdefinition durch seine Grenzen, noch wichtiger ist als das Erhöhen des Energieniveaus, das also das Loslassen der zentrale Punkt für die Verwandlung (E=m.c2) durch eine Ekstasetechnik ist.







 


2. Staat


Die Organisation eines Staates ist eine vielschichtige Angelegenheit, die in den verschiedensten Ausformungen auftreten kann. Daher ist es in dieser kabbalistischen Betrachtung sinnvoll, nicht von einer bestimmten Verfassung, z.B. die der BRD, Chinas oder Ugandas auszugehen, sondern von den Aufgaben eines Staates und den dafür notwendigen Organen - die dann konkret in den verschiedenen Staatsformen recht verschieden aussehen können.

Für alle Staaten gleich ist die Entsprechung von Malkuth, also die Grundlage und das, worum es bei der ganzen Staatenbildung geht: das Volk. Da die Staatenbildung ein Koordinationsvorgang ist, entwickelt er sich von "unten nach oben" entsprechend der "Schlange der Weisheit", was sich am deutlichsten in dem Vorgang der Wahlen zeigt, in denen das Volk (Malkuth) zumindest im Prinzip und auf lange Sicht gesehen alle Strukturen und deren Repräsentanten weiter oben auf dem Lebensbaum auswählt..

In Kether findet sich die weltanschauliche Grundlage für den betreffenden Staat, die sehr verschieden aussehen kann: Gottes Wille bei Monarchien, Karl Marx und Friedrich Engels in kommunistischen Staaten, persönliche Macht in Diktaturen, ein Grundgesetz in den meisten Demokratien usw.

Entsprechend dem allgemeinen Charakter des 1. Dreieckes (Chokmah/Binah/Daath) müßten sich dort die Rahmenbedingungen, also die Ausformulierung von Kether finden.

Entsprechend sollte das 2. Dreieck (Chesed/Geburah/Tiphareth) dann die eigentliche Regierung, das lenkende Gremium enthalten.

Das 3. Dreieck (Netzach/Hod/Yesod) schließlich müßte die Durchführungsverfahren der Regierungsbeschlüsse beschreiben.

In dem Beispiel einer Parteiendemokratie müßte sich also im 2. Dreieck der Ministerpräsident bzw der Kanzler, also die den Staat leitende Person, finden. Als die entscheidende und koordinierende Person wird sie in Tiphareth zu finden sein. Bei dieser Sephirah handelt es sich also um die Exekutive. Es liegt nun nahe, in Chesed und Geburah die Legislative und die Judikative zu vermuten. Chesed mit seiner Schaffung von Grundlagen und dem immer wiederkehrenden Bild der Gemeinschaft, die gemeinsam ein Ziel hat, ist offenbar die Gesetzgebende Versammlung, also die Legislative. Geburah mit seiner Betonung von Entschlüssen, Korrekturen und Verwandlungen ist der Bereich der Richter und somit der Judikative.

Über dieser Regierung, die den Alltag regelt, und innerhalb derer Personen und Parteien mit sehr verschieden Interessen vorkommen, sollte sich in Daath eine allgemeine Integrationsfigur befinden, eine Person, die den gemeinsamen Willen, das Wesen des Staates insgesamt darstellt. Diese Person ist in der BRD der Bundespräsident. Eine der bekanntesten Daath-Personen ist sicher die englische Königin, die in der englischen konstitutionellen Monarchie "nur" Repräsentationsfunktionen, aber keine Entscheidungsfunktionen hat, aber die wichtigste Integrationsfigur ist, die am stärksten das Selbstverständnis der Briten als Volksgemeinschaft prägt.

In Chokmah sollte man die treibenden Kräfte innerhalb des Staates vermuten. Innerhalb einer Demokratie sind dies in der Regel die Parteien.

Binah sollte innerhalb des Staates eine grundlagenschaffende Wirkung aufweisen, die die verschiedenen Interessen der Parteien koordiniert und es ermöglicht, daß in ihrem Zusammenspiel von allen akzeptierte Entscheidungen zustanden komen. Daher handelt es sich bei Binah um die verfassungsgebende bzw. -verändernde Versammlung. Die von den Parteien in dieser Versammlung beschlossene Verfassung ist dann die Grundlage für das gesamte weitere Vorgehen - also eine Analogie zu Daath. Daraus ergibt sich, daß der Bundespräsident bzw. die Queen unter anderem die Repräsentanten der jeweiligen Verfassung sind.

Es bleibt nun noch die Betrachtung der Verwaltungsebene des 3. Dreieckes. Netzach sollte (entsprechend dem Verhältnis von Tiphareth/Seele/Sonne und Netzach/Gefühlen/Sonnenstrahlen) die Beschlüsse des 2. Dreieckes, insbesondere die vom Kanzler festgelegten Richtlinien in konkrete und detaillierte Beschlüsse und Anweisungen umsetzen - was offenbar die Aufgabe der Minister und der Ministerien ist.

Hod müßte innerhalb dieses System für Ordnung, Klarheit und Verläßlichkeit sorgen - die Aufgabe der Polizei (nach innen hin) und des Militärs (nach außen hin). Auf dem 25. Pfad zwischen dem Kanzler in Tiphareth und der Polizei bzw. dem Militär in Hod liegt also das oft beschworene Gewaltmonopol des Staates.

Es bleiben somit für Yesod die allgemeine Verwaltung auf regionaler und örtlicher Ebene übrig, die die "vegetativen Funktionen" des Staates aufrecht erhalten sollen.








Grundgesetz (Grundlage)

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verfassungsgebende Versammlung (Rahmenbedingungen                   Parteien

Bundespräsident (Verfassung)

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Judikative (Richter) Legislative                                         (Bundestag, -rat)

 

Exekutive (Kanzler/Regierung)

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Militär/Polizei                                                   Minister/untere Verwaltung

Behörden

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Volk


Es gibt hier einige interessante Pfade, die es sich noch einmal anzuschauen lohnt. Da wären zunächst einmal natürlich wieder die Pfade, die auf dem Blitzstrahl liegen:


Das Grundgesetz schreibt in der BRD die Organisation in verschiedene Parteien (Parteiendemokratie) vor (11. Pfad: Kether-Chokmah).

Die Parteien treffen sich zur verfassungsgebenden Versammlung (14. Pfad: Chokmah-Binah).

Als Ergebnis liegt dann in Daath die Verfassung vor und es wird auch von einer dieser Versammlung in etwa entsprechenden Versammlung dann die repräsentative Daath-Person, der Bundespräsident gewählt (Binah-Daath).

Auf der Grundlage der Verfassung trifft sich dann die Legislative und beschließt Gesetze (Daath-Chesed). In regelmäßigen Abständen wird sie vom Volk neu gewählt.

Diese Gesetze sind dann die Grundlage für die Urteile der Richter, die festlegen, was innerhalb dieses Staates richtig und falsch ist (19. Pfad: Chesed-Geburah).

Die Judikative überwacht auch die Entscheidungen des Kanzlers (22. Pfad: Geburah-Tiphareth).

Der Kanzler weist nun seine Minister an, seine Beschlüsse konkret umzusetzen (24. Pfad: Tiphareth-Netzach).

Den Ministern als ausführendes Organ der Exikutive steht bei der Durchsetzung ihrer Anweisung die Polizei und das Militär zur Verfügung (27. Pfad: Netzach-Hod).

Die unteren Behörden setzen nun die Anweisung vor Ort um (30. Pfad: Hod-Yesod; aber noch stärker der 28. Pfad: Netzach-Yesod).

Die Behörden sorgen nun für die Umsetzung der Tiphareth-Beschlüsse im Volk (32. Pfad: Yesod-Malkuth).


Aber auch die übrigen Pfade spielen eine Rolle:


Die verfassungsgebende Versammlung ist dem Grundgesetz verpflichtet (12. Pfad: Kether-Binah).

Die Parteien bilden zusammen die Legislative (15. Pfad: Chokmah-Chesed).

Die Richter, insbesondere die Verfassungsrichter, werden (meist entsprechend ihrer Parteizugehörigkeit) von einem übergeordneten Gremium gewählt, das wieder Ähnlichkeit mit der verfassungsgebenden Versammlung hat (17. Pfad: Binah-Geburah).

Die dominante Partei stellt den Kanzler (16. Pfad: Chokmah-Tiphareth).

Die verfassungsgebende Versammlung gibt dem Kanzler (über den Umweg über die Verfassung) seine Legitimität und seine Macht; diese Macht und Autorität ist auch in dem Konsens der Parteien (Binah) über das Verhalten in diesem Staat begründet (18. Pfad: Binah- Tiphareth).

Der Kanzler ist derjenige, der unter der der Aufsicht des Bundespräsidenten (Daath) das Grundgesetz (Kether) in konkrete Entscheidungen (Tiphareth) umsetzt (13. Pfad: Kether-Tiphareth).

Die Legislative bestimmt durch die Gesetzgebung den Rahmen des Handelns des Kanzlers (20. Pfad: Chesed-Tiphareth).

Der Kanzler erhält seine Autorität somit direkt aus den gesamten oberen sechs Sephiroth: als Umsetzer des Grundgesetzes (Kether), als Vertreter der stärksten Partei (Chokmah), als die Person, die nach dem Konsens aller Beteiligten die Autorität erhält (Binah), als die entsprechend der Verfassung gewählte Person (Daath), als das ausführende Organ der Legislative (Chesed), als Vorbild der Beachtung der Judikative (Geburah).


Die dann folgenden, weiter unten auf dem Lebensbaum angesiedelten Pfade haben nun deutlich anderen Charakter:


Die stärkste Partei stellt die meisten Minister (21. Pfad: Chesed-Netzach).

Die Judikative wacht über das Verhalten der Polizei und des Militärs (23. Pfad: Geburah-Hod).

Der Kanzler ist sowohl der oberste Befehlshaber der Streitkräfte als auch der oberste Weisungsbefugte der Polizei und des Bundesgrenzschutzes (25. Pfad: Tiphareth-Hod).

Die Behörden sind letztlich das ausführende Organ der Beschlüsse des Kanzlers (26. Pfad: Tiphareth-Yesod).

Die Minister legen die Richtlinien für die Arbeit der unteren Behörden fest (28. Pfad: Netzach-Yesod).

Die Polizei wacht über das Einhalten der Gesetze durch das Volk (31. Pfad: Hod-Malkuth). Die Minister bemühen sich, durch ihre Erlasse das Gemeinwohl aufrechtzuerhalten (29. Pfad: Netzach-Malkuth).


In Diktaturen wird fast der gesamte Bereich von Kether bis Tiphareth durch den Diktator bestimmt und durch seine Person repräsentiert.


In einem Königreich hat der König bzw. die Königin eine ähnliche Stellung wie ein Diktator, wobei aber hier zumindest noch die allgemeine Akzeptanz des Königtums (Kether) sowie die Wahl des Königs bzw. die Thronfolgeregelungen (Daath) hinzukommen. Im Königtum, das sich als von "Gottes Gnaden gegeben" auffaßt, ist das Königtum untrennbar mit der Religion verbunden und es finden sich daher in einem solchen Lebensbaum in Kether Gott und das durch dessen Willen begründete Königtum ("König von Gottes Gnaden") sowie in Daath die Thronfolgeregelung, aber kaum eine Ausprägung von Chokmah, Binah, Chesed und Geburah. Schon rein graphisch steht der König direkt unter Gott und lenkt von seinem Thron in Tiphareth aus das Volk (Malkuth) mittels seiner Minister (Netzach), der Polizei und des Militärs (Hod) sowie der unteren Behörden (Yesod). Es finden sich allerdings auch im Königtum Entsprechungen zu der 2., 3., 4. und 5. Sephirah: Chokmah stellt die Kräfte innerhalb des Königreiches dar, die um Macht und Einfluß ringen (Adlige, Händler, Bauernaufstände ...); Binah ist die Meinung der Allgemeinheit über den König, die diesen unterstützt bzw. diesen bei völligem Versagen auch durch einen Aufstand o.ä. entthronen kann; Chesed ist die Hausmacht des Königs, also seine Verwandten, seine treuen Verbündeten und evtl. seine Heimatprovinz; Geburah ist die Meinung des Volkes über Gerechtigkeit, die sich meist von der betreffenden Religion ableitet - an diese Meinung ist der König zwar nicht gebunden, aber er kann ihr auch nicht ständig zuwider handeln.

In einer konstitutionellen Monarchie wie in Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Schweden usw. besteht eine Demokratie, die die aus früheren Zeiten stammende Rolle des König nicht abgeschafft hat, sondern sie auf die Daath-Funktion des Repräsentanten des gesamten Volkes und Landes reduziert haben.

Die sozialistischen oder kommunistischen Ein-Parteien-Staaten funktionieren im Prinzip wie das Königtum, wobei die eine Partei dabei die Rolle des Königs innehat. Der Vorsitzende dieser Partei hat den Tiphareth-Posten und erhält seine Legitimierung direkt aus der sozialistischen Weltanschaung, die als "sozialistisches Grundgesetz" festgelegt ist (Kether). Allerdings ist dieses System flexibler als das Königtum, da es sich bei einer Partei um viele Personen und nicht wie beim Königtum um eine einzelne Person handelt. In Daath finden sich hier die Leitlinien festlegenden Hauptversammlungen, in Geburah der "Aufsichtsrat" der Partei, in Chesed der "Parteivorstand", in Chokmah die verschiedenen "Flügel" innerhalb der Partei, und in Binah schließlich der Konsens der Gesamtpartei darüber, wie innerhalb der Partei entschieden werden soll.




4. Staubsauger, Auto, Atomkraftwerk und Computer


Bei der Betrachtung von Maschinen sehen die Zuordnungen zum Lebensbaum etwas anders aus als bei den bisher betrachteten Lebensbäumen, weil sich ein wesentlicher Teil der Maschinen außerhalb der Maschinen befindet. Genaugenommen ist es eigentlich so, daß die Maschinen ein Teil einer größeren Einheit sind - man könnte sie als künstliche Gliedmaßen des Menschen auffassen. Deshalb fehlt bei Maschinen z.B. die Tiphareth-Entsprechung. Stattdessen enden am Außenrand von Tiphareth die gesamten Kabel und mechanischen Vorrichtungen, durch die die Maschine gesteuert wird - der Rand von Tiphareth ist also besetzt mit allen notwendigen Schaltern und Armaturen. Das Tiphareth einer Maschine ist ein leerer Cockpit, ein leerer Fahrersitz, der Griff einer herumliegenden Bohrmaschine, die darauf wartet, das ein Mensch kommt, sich in Tiphareth niederläßt und die Maschine bedient. Der Rand von Tiphareth ist sozusagen die Verbindungsfläche zwischen dem Menschen und seinem zusätzlichen "technischen Körperteil".

Aus diesen Gegebenheiten folgt auch, daß eine Maschiene nur von Malkuth bis hinauf nach Chesed reicht (wie dies schon von dem "Lebensbaum das Gehirnes" bekannt ist). Eine Maschine ist ihrem Wesen nach auf den Bereich der Abgegrenztheit unterhalb des Abgrundes beschränkt. Oberhalb des Abgrundes findet sich dann das Bedürfnis des Menschen nach dieser Maschine wieder, die letztlich zu ihrer Herstellung geführt hat.

In Kether findet sich demzufolge als der ursprüngliche Impuls das Bedürfnis eines Menschen, sich die Arbeit zu erleichtern. Chokmah stellt dann die technischen Möglichkeiten, die Ideen und unter Umständen die den Konstrukteur von außen zufließenden technischen und finanziellen Unterstützungen dar. In Binah muß das Ganze dann zu einem sinnvollen Konzept werden, müssen neue Varianten erprobt werden, Teile anders zusammengesetzt und evtl. der Bedarf nach ganz neuen Bestandteilen erkannt werden, bis schließlich das Grundprinzip, wie die Maschine funktionieren kann, erfaßt worden ist. In Daath findet sich dann schließlich der ausgereifte, genaue und detaillierte Konstruktionsplan.

Im 2. Dreieck, im "internen Bereich" der Maschine, findet sich dann die innere Struktur der Apparatur. Tiphareth ist, wie bereits gesagt, die Steuerzentrale. In Geburah findet sich der Motor und in Chesed die tragende Konstruktion.

Im 3. Dreieck, dem "externen Bereich" der Maschine, findet sich in Netzach die Energieversorgung, in Hod die interne Informationsübertragung der Maschine, also in erster Linie die Verkabelung und die Schaltpläne, und in Yesod die Konstruktion, die die Wirkung vom Motor nach außen zu der eigenlichen "Wirkungsstelle" der Maschiene überträgt. Bei einem Bohrer wäre diese "Wirkungsstelle" z.B. die Spitze des Bohrers, während Yesod das Bohrfutter und das Getriebe im Inneren der Bohrmaschine ist.

Malkuth hat bei Maschinen auf den ersten Blick eine Doppelfunktion, die sich aber bei näherem Hinsehen beide als die "Außenhaut" der Maschinen erweisen. Zum einen ist Malkuth die "Wirkungsstelle" der Maschine und zum anderen ist es ihre Hülle, ihre Karosserie.

In dem folgenden Lebensbaum werden vier verschiedene "Maschinen" gleichzeitig beschrieben, deren Entsprechungen sich bei jeder Sephirah untereinander finden:


1. Staubsauger,

2. Auto,

3. Atomkraftwerk und

4. Computer.


 

Wille, die Arbeit

zu vereinfachen

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Kombination der Hilfsmittel                                                 Planung/Hilfsmittel

Konstruktionsplan

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Motor:                                                             tragende Konstruktion:

1. Motor                                                             1. tragende Konstruktion

2. Motor                                                                            2. Fahrgestell

3. Brennstäbe-Raum                                                               3. Gebäude

4. Datenverarbeitung                                                              4. Gehäuse

 

innere Struktur - "Cockpit" für den Menschen:

1. Griff

2. Fahrersitz

3. Kontrollraum

4. Keyboard/Maus

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Informationsübertragung                       Orientierung und Ausrichtung in der Welt

1. Kabel                                                   1. Haltegriff, Ein/Aus-Schalter

2. Kabel, Mechanik                                      2. Lenkrad, Gaspedal, Bremse

3. Kabel, Mechanik, Sensoren                         3. Steuerung der Brennstäbe

4. Verbindungskabel                                        4. Tastatur, Maus, Monitor

 

äußere Struktur, Getriebe, Kraftübertragung, Energieversorgung:

1. Saugrohr, Stromkabel

2. Getriebe, Verbindung Motor-Achse, Benzintank

3. Dampfturbine/Generator, Uran

4. Kabel zum Monitor und zum Drucker, Stromkabel, Internetanschluß

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Gehäuse, "Wirkungsstelle":

1. Saugvorsatz/Hülle,

2. Räder /"Wirkungsstelle"

3. Stromeinspeisung ins Stromnetz

4. Drucker/Monitor






7. Bienenvolk


Ein Bienenvolk ist zum einen ein Staat, dann ist es als Bienenstock auch ein Gebäude, und schließlich als nur gemeinsam lebensfähige Gruppe ist ein Bienenvolk auch ein Organismus, quasi ein Lebewesen.

Wenn man sich die beiden Lebensbäume des Hauses und der Burg betrachtet, ergibt sich für Kether sofort die Bienenkönigin, für die Schwelle die Wächterinnen und für Malkuth das Äußere des Bienenkorbes.

Im 1. Dreieck sollten sich nun analog zum Lebensbaum des Balletts, der Maschinen und der Verfassung die Möglichkeiten, die Planung und die Rahmenbedingungen finden. Diese Möglichkeiten eines Bienenvolkes sind die verschiedenen Bienen, die aus den Eiern der Königin entstehen können: die neuen Königinnen, die männlichen Drohnen sowie die Arbeiterinnen. Die neuen Königinnen entsprechen der "weiblichen" Sephirah Binah, die Erhaltung und Zusammenhalt repräsentiert. Die Drohnen entsprechen der "männlichen" Sephirah Chokmah, die die Expansion repräsentiert. Die Arbeiterinnen als das eigentliche Potential an Lebens- und Arbeitskraft, die die Größe und die Möglichkeiten des Bienenschwarmes festlegen, entsprechen Daath. Die Ähnlichkeit dieses Daaths mit dem Daath des "Lebensbaumes des Hauses" ist nicht zu übersehen.

Im 2. Dreieck, in dem "von der Außenwelt abgegrenzten Bereich" sollte sich in Chesed die "tragende Konstruktion" finden, in Geburah der "Motor" und in Tiphareth das "kreative Wachstumszentrum". Zu der Sephirah Chesed gehören in diesem Lebensbaum daher die mit dem Bau des Bienenstockes beschäftigten Arbeiterinnen, insbesondere die, die die Waben anlegen. Die "Kraftzentrale" von Geburah ist innerhalb des Bienenstockes der Vorrat von Honig und Propolis in den Waben. Als Tiphareth finden sich schließlich in diesem Lebensbaum die Waben, die die Brut enthalten. Der "von der Außenwelt abgegrenzte Bereich" eines Bienenvolkes ist demnach ganz anschaulich das Innere der Bienenwaben.

Das 3. Dreieck, der "nach außen hin offenen Bereich" ist der Raum um die Waben her bis hin zu dem Flugloch. Dort finden sich in Hod die Bienen, die mit der Säuberung des Bienenstockes beschäftigt sind (Kot, tote Bienen) und diejenigen, die das Innere des Bienenstockes als "Polizei" gegen Eindringlinge verteidigen (Milben, Raubinsekten, Schmarotzerbienen). Netzach ist dabei der Bereich um die Waben herum, also die auf den Waben herumkrabbelnden Bienen, die dort erkennen, was gerade am meisten benötigt wird (Pollen, Wasser, frische Luft, Säuberung) - hier ist sozusagen das Planungsbüro für anstehende Arbeiten. In Yesod schließlich finden sich die Arbeiterinnen, die die Transporte und Zwischenlagerungen vor allem von Blütenpollen im Eingangsbereich übernehmen und die gegebenenfalls durch ihre Flügel frische Luft in ds Innere des Bienenstockes fächeln. Die Blütenpollen finden sich unterhalb des Grabens, da sie "bienenfremde" Vorräte sind, während der Honig und der Propolis (Königinnennahrung) bereits aus Pollen hergestellte "bieneneigene" Vorräte sind.


In Malkuth finden sich schließlich die "Außenposten" des Bienenvolkes, also zum einen die Wächterinnen vor dem Flugloch und die Bienen, die ausgeflogen sind, um Blütenpollen und den zuckerhaltigen Kot von Läusen zu sammeln.




Königin

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neue Königinnen                                                                     Drohnen

Arbeiterinnen

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Vorratswaben (Honig,Propolis)                                                 Wabenbau

Brutwaben

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 "Polizeibienen"/Säuberungsbienen                Erkennen der anstehenden Arbeiten

                                         

Transporte und Zwischenlagerung von Blütenpollen im Eingangsbereich

 und Temperaturregulierung im Bienenstock

.................................................Flugloch.................................................

Wächterinnen, Sammlerinnen



 


8. Ameisenstaat


Man sollte annehmen, daß ein Ameisenstaat ähnlich aufgebaut ist wie ein Bienenvolk. Es gibt allerdings einige Unterschiede zwischen dem Bienenstock und dem Ameisenhügel. Zum einen bauen Ameisen keine Waben und haben auch keine in "Eigensubstanz" umgewandelte Vorräte. Dafür züchten die Ameisen in ihren Hügeln aber Pilze und halten sich Läuse, deren zuckerhaltigen Kot ihnen als Nahrungsquelle dient - eine Yesod-Analogie zu den Viehställen bei dem "Lebensbaum des Hauses". Zusätzlich zu den Arbeiterinnen gibt es bei den Ameisen noch Wächterinnen, also wehrhaftere Arbeiterinnen mit deutlich größeren Mundwerkzeugen



Ameisenkönigin

.............................................................................................................

neue Königinnen                                                      Männchen

Arbeiterinnen, Soldatinnen

.............................................................................................................

Vorräte                                                      Aufbau des Hügels

Bruträume

.............................................................................................................

 Säuberung                                                    Arbeiten im Hügel

 

Pilzzucht, Läusehaltung, Transporte im Eingangsbereich

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Ameisenstraßen außerhalb des Hügels, Soldaten, Jäger- und Sammler-Ameisen




 


9. Eiche


Um den Lebensbaum einer Eiche aufstellen zu können, ist es zunächst einmal notwendig, ihren Aufbau und die Funktion ihrer Teile näher zu betrachten.


Der Stamm eines Baumes baut sich aus sechs Schichten auf:


1. Im Zentrum befindet sich das Holz (abgestornbenes Xylem).

2. Die äußeren Schichten des Holzstammes bestehen aus noch lebenden Holzfasern (Xylem), die in dem Baum das Wasser und die Mineralien, die die Wurzeln aufgenommen haben, zu den Blättern emportransportieren.

3. Die nächstäußere Schicht ist das Holzkambium, das das Holz produziert (jedes Jahr einen "Ring").

4. Darauf folgt das Phloem, eine Schicht, die aus feinen Kanälen besteht, in denen die in den Blättern produzierte Stärke in das Kambium und vor allem in die Wurzeln, die es als Energie bei der Wasseraufnahme benötigen, transportiert wird.

5. Darauf folgt das Kork- oder Rindenkambium, das die Rinde produziert.

6. Die äußerste Schicht ist dann die aus toten Zellverbänden besteht.


Der Stamm und die Äste bilden also einen verzweigten "Schlauch" aus lebendigem Material, das nach innen hin das Holz und nach außen hin die Rinde produziert.


Das Blatt eines Baumes hat sechs Funktionen:


1. Aufnahme des Wassers und der Mineralien aus den Xylem-Röhrchen, die von den Wurzeln aus durch das äußere Holz hinauf bis in die Blattadern reichen, in die Zellen des Blattes.

2. Aufnahme der Luft durch die Spaltöffnungen in die Poren, durch deren Innenfläche sie Kohlendioxyd aufnehmen und Sauerstoff abgeben.

3. Aufnahme des Lichtes durch die Chloroplasten im Blatt.

4. Herstellung von Kohlenhydraten (Zucker, Stärke) aus Wasser, Mineralien, Kohlendioxyd und Sonnenlicht.

5. Abgabe der Stärke an das Phloem, das Röhrchensystem, das vom Blatt aus zwischen Holz und Rinde entlang bis hinunter zu den Wurzeln reicht und das dann die Stärke zu dem Kambium, von dem das Phloem zum Holz hin und zur Rinde hin eingehüllt ist, bringt.

6. Abgabe von Abfallprodukten, insbesondere Sauerstoff und z.T. auch Wasser, durch die Poren nach außen.


Um sich diese Funktionen innerhalb eines Baumes deutlicher zu machen, ist es hilfreich, sie mit den entsprechenden Funktionen beim Menschen zu vergleichen:


1. Der DNS des Baumes entspricht die DNS des Menschen. Funktion: Definition der Art des Lebe-wesens und sein Bauplan.

2. Der Eichel des Baumes entspricht beim Menschen das neugeborene Baby. Funktion: Vermehrung.

3. Der Blüte der Eichel entsprechen beim Menschen die weiblichen Geschlechtsorgane. Funktion: Fortpflanzung.

3. Den Blütenpollen entsprechen beim Menschen die männlichen Geschlechtsorgane. Funktion: Fortpflanzung.

4. Dem Holz des Baumes entsprechen beim Menschen die Knochen und die Sehnen. Funktion: tragende Konstruktion.

5. Der Rinde des Baumes entspricht beim Menschen die Haut. Funktion: Schutzhülle.

6. Der Wurzel des Baumes entspricht beim Menschen der Mund als das Organ mit dem er trinkt, also eine benötigte Substanz aufnimmt, die aber in sich keinen großen verwertbaren Energievorrat birgt. Funktion: Aufnahme einer benötigten Substanz (Wasser).

7. Den Chloroplasten in den Zellen der Blätter, mit denen der Baum die Energie des Sonnenlichtes in sich aufnimmt, entspricht beim Menschen wieder der Mund, diesmal aber als das Organ, mit dem er ißt, also Substanzen aufnimmt, die einen hohen Energievorrat eingelagert haben. Funktion: Aufnahme einer benötigten Substanz (Energie).

8. Den Poren in den Blättern, durch die der Baum Kohlendioxyd aus der Luft aufnimmt und Sauerstoff und Wasser wieder an sie abgibt, entspricht beim Menschen die Lunge (und die Luftröhre sowie Mund/Nase), durch die er Sauerstoff aus der Luft aufnimmt und Kohlendioxyd und Wasser wieder an sie abgibt. Funktion: Aufnahme einer benötigten Substanz und Abgabe von nicht benötigter Substanz (Sauerstoff/Kohlendioxyd).

9. Der Baum hat kein Organ, das dem Magen des Menschen entspricht, da er keine komplexen körperfremden Stoffe zu sich nimmt, die er dann vor dem Weitertransport in die Blätter erst noch weiterverarbeiten, daß heißt desinfizieren (Magensäure) und zerkleinern (Enzyme) müßte. Funktion: Schutz vor unerwünschten körperfremden Substanzen; Zerlegeung dieser Substanzen in erwünschte Substanzen oder Zerstörung in unschädliche Substanzen.

10. Dem Xylem des Baumes, durch das Wasser und Mineralien von den Wurzeln zu den Blättern transportiert werden, entspricht beim Menschen der Darm, durch den die aufgenommene Nahrung und das getrunkene Wasser zu den verschiedenen Verdauungsvorgängen in Dünn- und Dickdarm transportiert wird. Funktion: Transport der aufgenommenen Rohstoffe zu dem Ort ihrer Verarbeitung.

11. Der Herstellung von Stärke im Blatt entspricht beim Menschen die Aufnahme energiereicher Stoffe durch die Darmwand, die im Darm so weit zerkleinert wurden, bis sie identisch mit körpereigenen Stoffen wurden. Funktion: Herstellung körpereigener Stoffe mit hohem Energievorrat (Stärke).

12. Der Außenwand des Xylems, durch die das Blatt aus dem Inneren des Xylems Wasser und Mineralien aufnimmt, entspricht beim Menschen die Darmwand, die die Trennwand zwischen körperfremden und körpereigenen Stoffen ist, an der ausgewählt wird, welche Stoffe aus dem körperfremden Bereich des Darminhaltes in den körpereigenen Bereich des Blutkreislaufes durchgelassen werden. Funktion: Aufnahme körpereigene Substanzen aus dem körperfremden Bereich.

13. Dem Phloem, durch das die Stärke vom Blatt zum Kambium transportiert wird, entspricht beim Menschen der Blutkreislauf, der bei ihm diese Stoffe zu den Zellen, die ihn benötigen, transportiert: Funktion: Transport körpereigener, energiereicher Stoffe.

14. Dem Kambium, in dem die Stärke zu komplexeren körpereigenen Stoffen umgewandelt wird, die dann zum Wachstum und für die chemischen Vorgänge in den Zellen benötigt werden, entspricht beim Menschen die Leber, die aus durch das Blut gelieferten einfachen körpereigenen Rohstoffen komplexere körpereigene Rohstoffe synthetisiert. Weitere Synthesen finden in den Zellen von Baum und Mensch statt. Funktion: Herstellung komplexer körpereigener Stoffe.

15. Der Baum hat kein Organ, das den Nieren bzw. dem Dickdarm und dem After des Menschen entsprechen würde, da der Baum nur einfache Substanzen aus der Umwelt aufnimmt (Wasser, Mineralien, Kohlendioxyd, Sonnenlicht), bei deren Verwertung keine Abfallprodukte entstehen wie bei der Zerlegung der komplexen körperfremden Substanzen in der Verdauung des Menschen. Der Baum scheidet nicht aus - er atmet nur aus.

16. Der Wahrnehmung des Baumes von Temperatur, Lichtverhältnissen und Schwerkraft und der Orientierung seines Wachstums an diesen Faktoren entspricht beim Menschen dessen Sinneswahrnehmungen und seine Reaktionen darauf mittels seiner Gliedmaßen (Handlungen) und Organe (physiologische Reaktionen). Funktion: Orientierung in der Umwelt.

17. Dem Harz, dem ätherischen Öl und dem verstärkten Rindenwachstum an Verletzungsstellen, durch die sich der Baum vor Verletzungen und gegen Parasiten schützt, entsprechen beim Menschen die weißen Blutkörperchen (Desinfizierung, Bakterien- und Virenabwehr, Wundverschluß), die Zähne, die "Krallen" und die Muskeln. Funktion: Verteidigung.

18. Der Fähigkeit der Pflanze, Temperaturen, Licht und die Schwerkraft wahrzunehmen und an dem Ort, wo diese Wahrnehmung stattfindet, auf sie durch ihr Wachstum zu reagieren, entspricht beim Menschen das Gehirn, das Rückenmark und die Nervenbahnen, die beim Menschen im Gegensatz zur Pflanze zentral koordiniert und nicht nur lokal organisiert sind.


Nach dieser näheren Betrachtung der Funktionen und Strukturen in einem Baum können diese nun den Sephiroth, den Pfaden und den Übergängen auf dem Lebensbaum zugeordnet werden, um dadurch dann einen besseren Überblick über sie zu erhalten.


Die Essenz der Eiche, also ihr Kether, ist wie die Essenz eines jeden anderen Lebewesens auch, die DNS (Gene, Chromosomen) der Eiche.

Im Bereich der Potentiale und Möglichkeiten, also im 1. Dreieck, finden sich für Chokmah die männlichen Blütenpollen, für Binah die weiblichen Blüten, und für Daath die befruchtete weibliche Zelle, der dann später zum fertigen, reifen Samen, hier also einer Eichel, heranwächst.

In dem von außen abgegrenzten Bereich des 2. Dreiecks findet sich der Stoffwechsel (Metabolismus). Er gliedert sich a) in Geburah, den "Motor", also die Assimilation, die die energiereichen Stoffe (Stärke) durch die Photosynthese in den Blättern aufbaut und sie dann im Kambium zu noch komplexeren Stoffen weiterverarbeitet; b) in Chesed, der Dissimilation, das die "Bauarbeiter" darstellt, die aus der Stärke die Substanz des Baumes aufbaut, wodurch die Eiche wächst und gedeiht; und c) schließlich in Tiphareth, das "Verteilungszentrum der körpereignen Stoffe".

In dem nach außen offenen Bereich des 3. Dreiecks finden sich in Netzach die Wahrnehmungsorgane der Eiche für Temperatur, Wassergehalt der Erde, die Schwerkraft (sonst könnten Pflanzen nicht gerade nach oben wachsen) und die Lichtverhältnisse; in Hod die "Säuberungs- und Verteidigungsabteilung", die zum Schutz der Eiche bei Verletzungen der Rinde und beim Eindringen von Parasiten Harze (Öffnungen verschließen) und ätherische Öle (Desinfektion) einsetzt (sowie bei manchen anderen Bäumen zum Schutz gegen größere pflanzenfressende Tiere Dornen ausbildet); und in Yesod schließlich das Leitungssystem in der Bastschicht (Phloem) unter der Rinde der Eiche, durch das Wasser, Mineralien und Stärke innerhalb des ganzen Baumes verteilt werden sowie das Rindenkambium, das die Rinde produziert.

Malkuth ist die Rinde der Eiche, sowohl an den Ästen und am Stamm als auch an den Wurzeln. Auch die Blätter gehören zu diesem Außenbereich der Eiche.


Auch der Lebensbaum einer Eiche gliedert sich in die fünf inzwischen gut bekannten Bereiche:


1. Kether: Essenz

2. Chokmah/Binah/Daath: Möglichkeiten

3. Chesed/Geburah/Tiphareth: innerer Bereich

4. Netzach/Hod/Yesod: nach außen offener Bereich

5. Malkuth: Außenseite, Grenze


Daraus ergeben sich dann auch die vier Übergänge:


1. Die Grenze zwischen Kether und dem 1. Dreieck ist die Hülle des Zellkernes.

2. Die Grenze zwischen dem 1. und dem 2. Dreieck ist die Zellwand der einzelnen Zellen.

3. Die Grenze zwischen dem 2. und dem 3. Dreieck besteht aus den Stellen in den Blättern, an denen Wasser und Mineralien in das Zellinnere aufgenommen werden. Diese Stelle entspricht bei einem Tier der Darmwand, durch die die ausgewählten Stoffe aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen. Das Xylem, das das Wasser und die Mineralien (körperfremde, aber benötigte Stoffe) transportiert, entspricht dem Verdauungstrakt, dem nach außen offenen Bereich; während das Phloem, das die Stärke (körpereigener Stoff) transportiert, dem Blutkreislauf entspricht.

4. Die Grenze zwischen dem 3. Dreieck und Malkuth sind die Luftöffnungen in den Blättern, die Lichtdurchlässigkeit der Blätter und die Öffnungen in der Wurzelrinde, durch sie aus dem Boden

Wasser und Mineralien aufnehmen.


Nun läßt sich der Lebensbaum der Eiche aufstellen:



 

DNS

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weibliche Blüten                                                         männliche Blütenpollen

Same (Eichel)

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Assimilation: Photosynthese => Stärke           Dissimilation: Wachstum (Kambium)

Phloem: transportiert Stärke von den Blättern zu den Wurzeln

.............................................................................................................

Harz,ätherische Öle                                                    Wahrnehmungsorgane

Xylem: transportiert Wasser und Mineralien von den Wurzeln zu den Blättern

.............................................................................................

Rinde, Borke, Wachsschutzschicht der Blätter


 

Lebensbaum:

o Logik der Analogie

o universelle Struktur

 

Beispiele:

1. Vektormathematik

2. Staat

3. Bienenvolk

4. Ameisenstaat

5. Eiche